Die sozialen Medien sind angesagt. Alle gehen social. Seien es Freunde, Verwandte oder Bekannte, Firmen oder Geschäftskontakte, Hinz und Kunz, sie alle wollen social gehen. Und nicht nur Menschen, auch Firmen oder einfach nur Webseiten sind aus auf einen Platz in der sozialen Runde. Die Motive sind vielschichtig. Mit Freunden reden, Informationen abgraben, Werbung für sich oder Produkte machen oder nur aus Neugier um zu sehen, was sich hinter diesem ominösen Begriff Social Media verbirgt. Ist es Teufelszeug, vor dem man sich schützen muss, oder das Allheil- und Wundermittel, dass unsere Zukunft und unser Leben noch rosiger und spannender aussehen lässt.
Das soziale Netz um uns herum hilft sicher auch dabei, kreativ zu sein. So viele Sichtweisen, so viele Facetten, so viele Informationen strömen an uns vorbei, wir brauchen uns nur in den Datenstrom reinklinken und die passenden Häppchen herausziehen. Wobei man auch hier vorsichtig und sich der Beeinflussung durch die sozialen Dienste bewusst sein sollte. Diese Dienste filtern, sie messen unser Verhalten und dass unserer Freunde/Kontakte aus, sie unterschlagen Nachrichten, sie heben andere hervor. Ohne dass wir es vielleicht mitbekommen, verändert sich der Datenstrom. Wir driften ab in eine Filter Blase.
Und schon ist es vorbei mit der Neutralität und Kreativität. Genau jene Dinge, an denen wir gedanklich Anecken, die uns Perspektiven verändern lassen, die uns neue Brückenschläge ermöglichen, genau diese Dinge könnten solch einem Filtermechanismus zum Opfer fallen. Die sozialen Filter fördern vor allem den Konformismus. Und das ist gefährlich. Für unser Denken. Für unsere Objektivität. Und unsere Kreativität. Dem sollte man sich bewusst sein. Darum sage ich ja zum Social Web, aber mit einem gewissen Respekt und einer Portion Vorsicht, die mich hoffentlich auch nie verlässt.
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